Die Weihnachtsfichte
Es war einmal - einer
Fichte Geschichte.
Der standen die Zweige gut zu
Gesichte.
Darauf war sie - fast platzend - stolz.
Oh - welch ein Schmerz in ihrem Holz.
Es ratscht
und reißt die Kettensäge,
der harzig Kreislauf wird
nun träge.
Der Baum wird nun ins Netz gezogen,
die Ärmchen wirklich stark verbogen
auf einem
Autodach verzurrt,
mit einem harten Ledergurt.
5 Tage gelagert ohne Wasser,
das war nicht alles
- kommt noch krasser.
Nun wird der Stamm rauh
angespitzt
mit Stellschrauben noch angeritzt.
Er wird behängt - warum die Plagen?
Die Zweige es nun
kaum noch tragen.
Doch er wird härter noch gequält,
ein Brennen - ein elektrisch Feld.
Auch noch ein
Leuchten kommt daher.
Oh, hört doch auf, ich kann
nicht mehr!
Nach ein paar Tagen abgeschmückt,
dem Leben ist er nun entrückt,
wird auf den Haufen er
geschmissen,
Er wird mit andren brennen müssen.
Was hatt` sie nun von der "Figur"?
Jeder wollt
sie haben nur.
Die Nachbarfichte etwas schief,
ganz ruhig in dem Walde schlief!
©Siegfried A. Kornek
Weihnachten 1990
Wir haben das erste Weihnachtsfest,
das sich
gesamtdeutsch feiern lässt.
Den Wunsch den hatten wir
schon lange.
Noch letztes Jahr war`n wir noch
bange.
Könnt jetzt alles kaufen auf der Welt,
vorausgesetzt ihr habt das Geld.
Doch leider wird
sich auch jetzt zeigen,
dass Menschen auf der Strecke
bleiben.
Drum lasst uns besinnen trotz aller Freude :
Es war nicht immer so wie heute !
Wir wünschen euch ein
Frohes Fest,
das Christkind sich nicht lumpen lässt.
Bald trinken wir Sylvesterpunsch.`
Nen Guten Rutsch ist unser Wunsch !
©Siegfried A. Kornek
Der Nikolaus
Der Nikolaus, der Nikolaus,
kommt zu den Kindern gern ins Haus,
mit Rute, Sack
und Rauschebart,
nach einer langen
"Schlittenfahrt".
Den Sack gefüllt mit feinen Sachen,
der Kleinen Augen selig lachen,
ob der Geschenken
viele.
Doch kommen nur zum Ziele,
die eifrig geben
wieder,
Gedichte und auch Lieder.
Ein Buch, in dem
die Taten stehn.
mal feine, manche nicht so schön,
hat er dabei und liest draus vor.
Da zeigen hier und
da ein Ohr
und auch die Wangen leichtes Rot.
Jetzt
kommt noch die Erklärungsnot
und das Versprechen brav
zu sein -
die allerliebsten Kindelein.
Und nun? Na
endlich ist`s soweit,
es wurde ja auch langsam Zeit.
Er holt aus seinem Sack dem braunen,
Geschenke und
die Kinder staunen,
hervor auch Spielzeug,
Süßigkeiten,
die er gern zeigt von allen Seiten.
Dann etwas zaghaft, letzter Mut
und hoffend, es
bleibt alles gut,
geh`n sie nun vor zum
Weihnachtsmann,
der`s Lächeln nicht verkneifen kann.
Schnell, artig dankend, auf der Flucht,
die
Kinderschar das Weite sucht,
zu ihrer Eltern warmem
Schutz
und hau`n erst wieder auf den Putz,
als er
dann endlich aus dem Haus
der Nikolaus.
©Siegfried A. Kornek
Frohe Weihnachten
Und bald ist wieder das "Fest der Liebe",
an Nikolaus vielleicht auch Hiebe ?
Noch einige
Geschenke, ist doch klar,
genauso wie im
letzten Jahr.
Hinein in den Trubel, über`n Parkplatz
geklagt.
Da hat doch tatsächlich `ne Alte gewagt,
das letzte "Angebot" zu kaufen.
Jetzt kann ich
suchend weiterlaufen.
Geschubse, Gedränge, die Füße
tun weh.
Au - mir tritt einer auf den Zeh.
Ach , bin ich froh, wenn ich alles habe,
dann -
unterm Weihnachtsbaum liegt die Gabe.
Doch was
muss ich hören, "das hat sie schon" !
Der Umtausch, heute guter Ton.
Die Weihnacht ist rum,
die Leut gehn in Scharen,
in die selben Geschäfte, wo
sie vorher waren.
Sie stehn an den Kassen , in
Schlangen ganz großen,
umzutauschen auch Hemden und
Hosen.
Und danach geht wieder die Suche los.
Was wird ihr gefallen? - Was kauf ich bloß ?
Ob
vor der Weihnacht oder danach die Tage,
es bleibt
doch gleich die selbe Plage.
Ach Weihnachtszeit, du
stressige Zeit.
Im nächsten Jahr ist`s wieder so
weit !
©Siegfried A. Kornek
Weihnachten für einen Zyniker
Klingelingeling! Klingelingeling, es kommt der
Ehemann.
Gekauft was er sich
leisten kann.
Hoffend, das
Geschenk gefällt,
ihn nicht mit ihren Augen pfählt !
Bibbernd steht er nun da, das
Urteil kommt gleich.
Ach wie wird nun der
Blick - stechend oder weich?
Hat er
verstanden was Sie wollte
und verstärkend dazu mit
den Augen rollte?
Langsam packt sie es dann aus.
Das Papier ist weg,
nimmt das Kästchen raus.
Den Deckel hoch erregt
schaut sie`s an an .
- Puh! Es
gefällt. Soo glücklich "Mann" sein kann! ;)
Ach
ist`s fein genussvoll labend.
Sein Geschenk? - Nicht wichtig. - Froher
Heiligabend!
©Siegfried A. Kornek
Weihnachtszwang
Nun ist sie da, die Weihnachtszeit,
ach ists so friedlich weit und breit.
So besinnlich, lieb es scheint,
Freudentränen(?) mancher weint.
An Streitereien nicht zu denken.
oh sich zu "freuen" bei Geschenken.
So mancher sich dabei verbiegt,
wenn er sooo feine Gaben kriegt.
Doch auch dies hat mal ein Ende.
Die Zeit ist rum, nun kommt die Wende.
Die Masken werden abgesetzt,
mit Worten, Taten wird verletzt.
Normalität sich breit jetzt macht.
Das heißt, dass es nun wieder kracht.
Vom Zwang zum Liebtun ist man frei.
Halleluja und Juchhei.
©Siegfried A. Kornek
Die rot herausgehobenen Textlinks + Lautsprechersymbol, verweisen auf die Audioversion des Reimes bzw. Gedichts.